Mit Olaf Scholz an der Spitze der SPD scheint die Partei einen neuen Schwung zu erleben. Trotz der Herausforderungen und der anhaltenden Beliebtheitskrise, die die Sozialdemokraten seit Jahren plagt, gibt es Stimmen, die betonen, dass nun die Zeit für einen Aufbruch gekommen ist. Dietmar Woidke, ein prominentes SPD-Mitglied, mahnt jedoch zur Vorsicht: „Deswegen brauchen wir noch ein bisschen die Euphorie-Bremse.“
Die Parteichefin Saskia Esken hebt hervor, dass Scholz ein Teamplayer sei und während des Wahlkampfs in Brandenburg genau das tue, was sein Team möchte. Diese „Führung durch Abwesenheit“ bezeichnet Kevin Kühnert als ein Zeichen von Professionalität. Während die SPD in Sachsen mit 7,3 % und in Thüringen mit 7,8 % abschneidet, bleibt die Stimmung gemischt.
Das Timing ist entscheidend, wie Bijan Djir-Sarai betont: Ein „Herbst der Entscheidungen“ steht bevor, nachdem der „Frühling der Führung“ und der „Sommer der Steuerung“ bereits vorbei sind. Die SPD, die mittlerweile 161 Jahre alt ist, hat in den letzten Jahrzehnten einen dramatischen Rückgang ihrer Wählerstimmen erlebt. Vor 26 Jahren erreichte die Partei bei der Bundestagswahl noch über 40 %, aktuell pendeln die Umfragewerte um die 15 %.
Sigmar Gabriel äußert sich kritisch über die Beliebtheit der SPD und erinnert daran, dass die Partei in der Vergangenheit nicht immer erfolgreich war. Dennoch gibt es in der Partei Stimmen, die optimistisch in die Zukunft blicken. Boris Pistorius zitiert einen niedersächsischen Spruch: „Ein gutes Pferd springt nicht höher, als es muss.“
Die bevorstehenden Wahlen könnten der SPD die Möglichkeit bieten, sich neu zu positionieren. Olaf Scholz selbst betont, dass die Partei sich jetzt in einer entscheidenden Probephase befindet. Die Hoffnung, dass sich die Situation zum Positiven wenden kann, bleibt bestehen.