Gepanschtem Honig auf der Spur | frontal

In einer umfassenden Untersuchung hat das ZDF-Format “frontal” alarmierende Ergebnisse zur Qualität von Honig im deutschen Einzelhandel präsentiert. Imker Karlfriedrich Biederbick, der sein Handwerk von seinem Vater erlernte und nun an seinen Enkel weitergibt, ist besorgt über die Preisdifferenzen zwischen handwerklich produziertem Honig und günstigeren Varianten, die für nur 2,99 Euro angeboten werden. Er äußert den Verdacht, dass viele Honigprodukte in den Regalen mit fremdem Zucker gestreckt oder verfälscht sind.

Eine großangelegte Kontrolle vor einigen Jahren ergab, dass 46 Prozent des getesteten Honigs aus Europa mit fremdem Zucker versetzt waren. Um der Frage nach dem aktuellen Zustand des Honigs auf den Markt nachzugehen, wurden die Eigenmarken namhafter Discounter und Supermärkte wie Aldi, Lidl und Rewe getestet. Mithilfe eines neuen DNA-Analyseverfahrens aus Estland wurde die Authentizität der Produkte überprüft. Die Ergebnisse waren ernüchternd: Keines der getesteten Honigprodukte erwies sich als authentisch. Besonders auffällig war, dass in vielen Proben über 50 Prozent der DNA von einer einzigen ostasiatischen Pflanzenart stammte – ein klares Indiz für eine Verfälschung.

Die betroffenen Händler wiesen die Ergebnisse zurück und betonten, dass ihre Produkte regelmäßig überprüft würden. Aldi und Langnese bezeichneten die DNA-Analyse als nicht vertrauenswürdig und forderten unabhängige Nachweise. In einem zweiten Test bestätigte ein weiteres Labor die anfänglichen Ergebnisse, was die Glaubwürdigkeit der DNA-Analyse erneut unterstrich.

Die Politik hat ebenfalls reagiert und steht im Austausch mit Wissenschaftlern, um die Ergebnisse zu bewerten und die Qualität von Honig auf dem Markt zu sichern. Während einige Imker wie Biederbick weiterhin auf die Authentizität ihrer Produkte setzen, bleibt die Zukunft des Honigmarktes ungewiss. Der Druck durch gepanschten Honig könnte die Branche nachhaltig schädigen.