Argentiniens ultra-libertärer Präsident: Was hat Milei mit seiner Kettensägen-Politik erreicht?

Argentiniens ultra-libertärer Präsident Javier Milei hat in seinem ersten Amtsjahr mit seiner umstrittenen „Kettensägen-Politik“ tiefgreifende Veränderungen in der Wirtschaft des Landes eingeleitet. Während die Inflation deutlich gesenkt wurde und erste Anzeichen einer Stabilisierung der Wirtschaft erkennbar sind, sind die sozialen Folgen seiner Maßnahmen besorgniserregend.

Die Rentner, die oft ein Leben lang gearbeitet haben, sind besonders von diesen drastischen Einschnitten betroffen. In Suppenküchen kämpfen viele ältere Menschen, wie der 78-jährige Reinaldo Urkola, um ihre Grundbedürfnisse zu decken. Die Kürzungen bei Subventionen für Medikamente und die Einfrierung der Renten haben dazu geführt, dass viele Senioren in die Armut gedrängt werden. „Uns Rentnern geht es schlecht. Was die Regierung uns genommen hat, ist nicht nur finanziell, sondern auch unsere Würde“, klagt Urkola.

Trotz der Herausforderungen gibt es auch Lichtblicke. Unternehmer in Buenos Aires berichten von einer langsamen Verbesserung der wirtschaftlichen Lage. Die Hoffnung auf ein Wirtschaftswachstum ist spürbar, auch wenn die Löhne niedrig bleiben und die soziale Ungleichheit weiterhin besteht. Es ist ein Balanceakt zwischen notwendigen Reformen und der Notwendigkeit, die sozialen Bedürfnisse der Bevölkerung zu berücksichtigen.

Die gesellschaftliche Spaltung zeigt sich auch in den wiederholten Protesten gegen die Regierung. Rentner, Ärzte und Studenten gehen regelmäßig auf die Straße, um gegen die Politik Mileis zu demonstrieren. Die Polizei hat in der Vergangenheit oft hart durchgegriffen, doch die Demonstranten lassen sich nicht entmutigen.

Ein Jahr nach Mileis Amtsantritt bleibt Argentinien in einem Spannungsfeld zwischen Hoffnung und Verzweiflung. Während einige Bürger auf eine wirtschaftliche Wende hoffen, sehen andere die Demokratie und soziale Gerechtigkeit in Gefahr. Die kommenden Monate werden entscheidend sein, um zu erkennen, ob die radikalen Maßnahmen langfristige Verbesserungen bringen oder ob die soziale Frage weiter ungelöst bleibt.