Der US-Autobauer Ford steht vor einer ernsthaften Krise, die sich in mehreren alarmierenden Faktoren manifestiert. In Köln müssen Tausende von Arbeitsplätzen abgebaut werden, während der Marktanteil des Unternehmens stark zurückgeht und die Herausforderungen der E-Mobilität anhalten.

Bereits in den 1970er Jahren konnte Ford mit seinen ikonischen Modellen wie dem Ford Escort und dem Ford Fiesta große Erfolge feiern. Doch die goldenen Zeiten sind längst vorbei. In den frühen 2000er Jahren geriet Ford Europa zunehmend unter Druck durch günstigere Wettbewerber und die teure europäische Produktion. Die weltweite Finanzkrise 2008 verschärfte die Situation, und der SUV-Trend wurde zu spät erkannt. Erste Werkschließungen folgten, und die Modellpalette wurde drastisch reduziert.

Mit der Einführung des Mustang Mach-E im Jahr 2020 setzte Ford erste Schritte in die E-Mobilität. Allerdings sind die Erwartungen an die neuen Elektrofahrzeuge im Kölner Werk bislang nicht erfüllt worden, insbesondere angesichts der hohen Preise und des Wegfalls erschwinglicher Modelle wie Fiesta und Focus. Dies führte zu einem Rückgang des Interesses an den neuen Fahrzeugen.

Die angekündigte Kurzarbeit in Köln betrifft etwa 2000 Mitarbeiter, während bis Ende 2027 insgesamt 2900 Stellen in Deutschland abgebaut werden sollen. Die Auswirkungen auf die Region und die betroffenen Mitarbeiter sind gravierend, was auch die IG Metall alarmiert. Die Gewerkschaft fordert Gespräche mit der Politik, um die E-Mobilität zu fördern und Arbeitsplätze zu sichern.

Das Marktumfeld wird zusätzlich durch eine allgemeine Kaufzurückhaltung der Verbraucher belastet, bedingt durch eine schwächelnde Konjunktur und Unsicherheiten bezüglich der E-Autos. Dies hat auch Auswirkungen auf die Zulieferindustrie, die unter Druck steht.

Ford reagiert auf die schwache Nachfrage, indem die Produktion von Fahrzeugen angepasst wird. Der Standort in Saloui wird bis Ende 2025 geschlossen und auf ein Servicezentrum umgebaut. Die Zukunft bleibt ungewiss, während Ford bemüht ist, sich in einem sich schnell verändernden Markt zu behaupten.